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Einschulungsfeier am Sonntag, 07. April

Es ist früh am Morgen, für mich ist es eigentlich noch zu früh, ich würde mich so gerne wieder in meine Decken wickeln. Aber mein Frauchen ist hartnäckig und meint es wirklich ernst, denn der gepackte Rucksack lehnt an der Tür und schon stehen wir vor dem Haus. Das geht mir alles zu schnell, deshalb lege ich mich erstmal ins frische Gras. Und weil mein Frauchen mich so gut versteht, nimmt sie mich in den Arm und haucht mir ins Ohr, wohin es heute in aller Frühe gehen soll.

Was sagt sie da? Lichtenrade, Dackelranch, zur Einschulungsfeier? Weshalb bekomme ich diese außerordentlich wichtige Information erst jetzt? Ich bestehe darauf, auf meine 4 Beine gestellt zu werden, um dann in Windeseile die Fahrt in den Süden Berlins anzutreten, dem Schienenersatzverkehr zu trotzen und meine Nase in Richtung Dackelranch zu richten.

Dort angekommen höre ich auch schon das erste kräftige Bellen. Das kann nur mein Freund Berti sein.

Nach einer freudigen Begrüßung …

… stellt sich bei mir Verwunderung ein. Sprach mein Frauchen nicht von vielen Dackeln, einem Fest der Sozialkompetenzen und Einschulungstüten für unsere Jüngsten? Nun gehören Berti und ich eher zu den „alte Hasen“, irgendwas stimmt doch hier nicht. Mein Frauchen ist damit beschäftigt, einladende Stuhlgruppen unter die blühenden Bäume zu platzieren, Silvia zaubert gemeinsam mit Conny ein vielversprechendes Kuchenbuffet, …

… an der Wand erstrahlt unsere grüne Fahne des Teckelklubs. Und wo bitte schön sind die versprochenen Artgenossen in großer Zahl? Plötzlich vernehme ich das Quietschen des kleinen Tores zum Trainingsbereich. Sollte ich die Ankömmlinge überhört haben? Weg bin ich, die Leinenpflicht ignoriere ich ganz unschuldig, nichts kann mich jetzt aufhalten!

Was soll ich sagen? Auf dem Platz wimmelt es nur so von Teckeln, Kurzhaar, Langhaar und die Rauhhaar, einer schöner als der andere …

… Ich weiß gar nicht, welche Nase ich zuerst begrüßen soll, der schwarz-rote Langhaar schaut so neugierig. Der kleine Tigerteckel –

… geht bestimmt bald in die Welpenspielstunde, der ist mir etwas zu wild.

Es strömen immer mehr Dackel mit ihren Menschen zur Einschulungsfeier, fröhlich und munter verteilen sich alle über das Gelände der Dackelranch, es ist so friedlich.

Neben mir steht unerwartet mein Frauchen und schaut mich lächelnd an, ich nehme neben ihren Füßen Platz und strahle weit über meine langen Ohren hinweg. So ist das manchmal zwischen uns, ohne Worte. Jetzt ziehen wir gemeinsam los, um die vielen „Neuen“ und „Alten“ zu begrüßen und kennenzulernen. Matthias flüstert meinem Frauchen aufgeregt ins Ohr, dass er 50 Teckel gezählt hat. Ich habe das Gefühl, alle Menschen an den Leinen tragen ein Lächeln im Gesicht, vielleicht, weil die Sonne so warm scheint. Ich widme mich währenddessen den Begrüßungsritualen der Gäste auf vier Pfoten und nasche ab und zu einen frischen Grashalm oder gönne mir einen kräftigen Schluck aus den vielen bereitgestellten Wassernäpfen.

Auf der Platzmitte angekommen, stellen sich alle vier- und zweibeinigen Gäste in Halbkreisen auf und lauschen den Worten der Trainerinnen, …

… die irgendwas von Impulskontrolle, Geduld und gemeinsamem Spiel und Entdeckungsreise erzählen. Einige meiner Dackelfreunde gehen gleich auf Entdeckungsreise, andere lauschen den Worten der Trainerinnen und andere wieder sind eingenickt. Es ist aber auch anstrengend alle zu sehen und gesehen zu werden. Ein Knistern lässt mich wieder wachwerden und es riecht auch sehr gut. Meine Nase weist mir den Weg. Es sind die Einschulungstüten für unsere Jüngsten, die mit Stolz von ihren Menschen die Tüte gereicht bekommen.

Nun werden die Gruppen der Hundeschule gebildet, es gibt eine Welpenspielgruppe, unsere Rookies und die BHP-Gruppen …

für jeden etwas dabei. Alle laufen hin- und her, um sich ihrer Trainingsgruppe zuzuordnen und die anderen der Gruppe kennenzulernen.

Oder sie stöbern an Sieglindes Verkaufsstand mit herrlichen kreativen Taschen, Tüchern oder Dackellesezeichen.

Ich habe etwas anderes vor. Da mein Frauchen am Kuchenbuffet intensiv mit ihrer Kundschaft zu tun hat, …

… begebe ich mich auf meine Entdeckungsreise. Es müssten doch noch die gut riechenden Einschulungstüten zu finden sein, eine würde mir schon reichen.

Langsam geht unser Fest zu Ende. Die ersten Dackel verlassen zufrieden mit ihren Menschen die Dackelranch und die Einschulungsfeier der Gruppe Raben klingt bei guter Laune und warmen Frühlingstemperaturen aus.

Ich bin erschöpft und träume in den Armen meines Frauchens von den vielen gesammelten Eindrücken, während der Schienenersatzverkehr uns durch Berlin nach Hause schaukelt.

Es grüßen Lotte, eine rote Kurzhaar-Zwergdackeldame und ihr Frauchen Antje 

Bericht und Fotos: Antje Peters



Veröffentlicht in Hundeschule