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Osternestersuche in der Gruppenheimat „Raben“


Karsamstag, dem 30. März war es endlich soweit …


Samstagmittag, pünktlich um 12:30 h klingelte das Telefon und „Karls“ Personal teilte meinem Frauchen mit, dass man bereits vor der Tür stünde und es Richtung Raben losgehen könnte. Was eine Aufregung! Weder Karl noch ich waren vorgewarnt worden, dass man uns – echte Kerle – in einem Auto gemeinsam Richtung Berliner Umland chauffieren wollte. Wir pöbelten eine kurze Weile, bevor wir uns neben den Frauchen noch eine ordentliche Mütze Schlaf gönnten; es stand ja schließlich noch das große Ausdackeln mit den Kollegen auf dem Programm.

Während wir also vor uns hindösten, chauffierte Karls Herrchen uns zielsicher in Richtung Raben. Zielsicher? …. Nach drei weiteren Dorfstraßen, die irgendwie auch alle gleich zu heißen schienen (Hauptstraße, Dorfstraße, Kirchplatz und Friedhofsweg oder so …), trötete die nette Dame aus dem Navi das erste Mal: „Sie haben ihr Ziel erreicht – das Ziel befindet sich auf ihrer linken Seite!“.

Die Aufregung stieg, aber weder auf der linken noch auf der rechten Seite konnte man auch nur ansatzweise irgendwelche dackeligen Kollegen erspähen. Überhaupt war hier weder irgendein Haus, irgendein Mensch oder sonst irgendwas mit Fell und langen Ohren zu sehen.

Herrchen und Frauchen überprüften die eingegebene Adresse: Dorfstraße…. Ja, da standen wir, aber irgendwie auf der falschen Dorfstraße … Also ein neuer Versuch, die nette Navi-Dame wurde gegen das High-Tech-Apfel-Telefon ausgetauscht und die Route erneut berechnet. Und siehe da – noch weitere 3,6 km und dann sollten wir den Treffpunkt endlich erreicht haben. Wir fuhren also weiter und weiter und dann tönte es eeeeendlich aus dem Apfel-Navi: „Sie haben ihr Ziel erreicht!“. Karlchen gab von hinten freudiger Laute der Aufregung von sich – aber so richtig mit unserem Treffpunkt hatte dieses erreichte Ziel auch nichts zu tun:

Wir standen vor dem Eingang zum Friedhof – in der Dorfstraße… Da die Elektronik hier auf den Dörfern wohl weniger gut wie eine Teckelnase zu funktionieren schien, wurden die zuerst gesichteten Menschen auf dieser Dorfstraße um Rat gefragt- und siehe da: Unser Treffpunkt lag noch einige Kilometer weiter entfernt – Dorfstraße war aber richtig. Wir fuhren gerade an der beschriebenen Adresse vor – aber wieder waren keine dackeligen Kollegen in Sicht, keine? Eine Autotür vor uns wurde geöffnet und schau mal … ein rauhaariger Kollege wurde aus seiner Limousine gehievt. Wir waren endlich da!

Und dann sahen wir sie, die zur Begrüßung freudig angedackelten Berliner Kollegen. Es waren einige, welche die Reise auf sich genommen und den eigenen Hofstaat, pünktlich zum Osterwochenende, in die Gründungs-Gaststätte der Gruppe „zu Hemmerling“ und in den schönen Fläming geführt hatten. Einige waren schon in den frühen Morgenstunden angereist und hatten eine bunte „Baumeierfährte“ gelegt.

Jeder dackelige Anhang durfte bei Ute ein buntes Ei mit einer Nummer aus der Tasche ziehen und schon konnte es losgehen. Während wir durch den Wald toben konnten, das Jungvolk (Engelchen und Coco) vorneweg, kamen die Senioren (Finja und Gioia) zuletzt. Sie sorgten als Schlusslichter dafür, dass auch ja keiner unterwegs verloren ging, was ein Trouble!

Immer wieder tönten Zahlen von Petra nach vorne: „Hat jemand das Ei mit der Nummer 16?“ oder „Weiß jemand, ob die 24 schon gesichtet wurde?“

Mein Frauchen zog nach einigem Suchen eine bunte Schokomischung unter dem Moos hervor – diese Leckereien schienen sie zu erfreuen, jedenfalls strahlte sie und nahm die Tüte mit nach Hause.

Ich tobte derweil mit Coco umher. Ganz schön wild diese Jungteckel! Engelchen lieferte sich über etliche Kilometer ein Kräftemessen mit ihrer Schwester. Ute untermalte die Situation mit den Worten: „Engelchen ist eigentlich gar kein Engelchen!“ und „Die ist richtig frech!“, bis Mutter Asta zwischen den beiden Wildfängen für Ordnung sorgte.

Als wir wieder auf dem Hauptwaldweg angekommen waren, stand am Rand ein Malinois. Das Gefolge teilte uns mit, man würde lieber warten wollen, bis wir vorbei gedackelt waren. Das dauerte wohl länger, als sie erhofft hatten, denn sie ließen zwischendurch Sätze wie „Oh, noch mehr Dackel“ und die Frage „ist das hier etwa ein Dackelclub?“ fallen. „Ja, und da werden noch einige kommen, gehen Sie lieber einfach weiter“ kam prompt die Antwort von Ute. Viele gefundene Nester und gedackelte Kilometer weiter, erreichten wir den schönen Garten der Gaststätte.

Bei strahlendem Sonnenschein wurde uns Wasser gereicht und Herrchen und Frauchen konnten selbstgebackenen Birnen- und Pflaumenkuchen genießen. Einige nutzten die Gelegenheit, um eine Rabener Forelle zu essen. Es roch herrlich und ich nutzte zweimal die Chance einen Platz auf der Bank zu ergattern, als das Frauchen gerade nicht hinschaute. Natürlich wurde ich prompt meinem gerade ergatterten Platz wieder verwiesen.

Aber ganz leer gingen wir 4Beiner natürlich auch nicht aus – links und rechts rückte irgendein Anhang auf einen tiefen Teckelblick – der von gaaaanz tief unten- schon einen mehr oder weniger schmackhaften Snack heraus.

Es war ein herrlicher und ereignisreicher Tag in Raben und ich werde mein Frauchen sicher dafür begeistern können, noch einmal hierher zu kommen.

Der Rückweg verlief ohne größere Probleme, Karl und mir fielen schon direkt nach dem Einstieg in unsere Limousine die Augen zu. Gut, dass Karlchens Herrchen den Weg fand.

Ich freue mich schon auf die nächsten aufregenden Ausflüge mit den Kollegen und wünsche allen einen guten Start in die Dackelschule!

Euer Karlsson (aus dem Dachgeschoss)

Bericht: Annemarie Kattner

Fotos: A. Kattner, A. Behrendt, B. Wendt, P. Wilms

Veröffentlicht in Dackelspaziergänge