Ende Januar ist noch Hochwinter. Wenn es auch an Schnee mal wieder mangelt, so gibt es doch nichts Schöneres, als an bei fühlbar wieder länger werdenden Tagen die dunkle Jahreszeit endgültig hinter sich zu lassen und an der frischen Luft sich dem Beginn einer neuen Teckelsaison hinzugeben.

Das einzig frische Grün ist zwar noch die Teckelfahne, die den Treffpunkt im Königswald zwischen Sacrower und Lehnitzer See markiert, aber nach zwei Monaten Winterpause leuchtet den zahlreich erschienenen Mitgliedern und Freunden der Teckelgruppe Raben die Vorfreude um so mehr aus den Gesichtern. Mag auch die Natur sich zunächst noch im Kleinen und daher meist unbeachtet bereit machen, die „alten Kämpen“ der Teckelgruppe sind es längst und mit ihnen die erfreulich vielen „jungen Hasen“, die die Gruppe in den vergangenen Monaten dazu gewinnen konnte.

Gefremdelt wurde nicht lange. Dafür sorgten schon die munteren Vertreter aller (!) neun Teckelrassen, die es den Zweibeinern vormachten und alte Bekannte genauso freudig begrüßten wie sie neue Gesichter neugierig beschnupperten.

Damit kein Kuddelmuddel entstehe und der fleißige Vorstand Platz und Ruhe bekomme, alles für die Belohnungsvesper vorzubereiten, trotzen Teckelfreundin Heidi Rogges Lippen tapfer dem kühlen Metall, lockten mit Hornsignal über den Rotkehlchenweg und los zog die Teckelkarawane.

Freudig schwatzend ging es zwar nicht wie angekündigt zur Heilandskirche nach Sacrow, dafür aber auf einen Rundweg durch den Königswald, der mal keine flache Piste durch Kiefernstilleben bot, sondern mit abwechselungsreicher Topographie durch lichten Laubwald glänzte.

Die obligaten Gruppenbilder durften natürlich nicht fehlen, auch wenn viele Wanderer etwas aus der Übung waren und wohl meinten, man halte und stelle sich auf, um auf die Hunde oder die eigenen Schuhspitzen oder sonstwohin, nur nicht in die Kamera zu schauen.

Aber schon ging es weiter mal leicht bergauf in sanft geschwungenen Kurven, mal ebenso gefällig leicht bergab, mal längs am See und dann wieder unter hohe Buchen und näher, immer näher zu den dampfenden Suppentöpfen, Kaffekannen und Kuchenteilchen, in deren Mitte der Rucksack des Raben seinen Wegezoll sammelte.

Heidi stieß wieder ins Horn (und schnell verharrten die ertappten Hände der voreiligsten Buffetschänder), dann war die Schlacht allgemein eröffnet und unter schwatzen und mampfen wurde fachgesimpelt, gestichelt und gelacht, wie es sich gehört und bis die Dämmerung sich bemerkbar machte und Abschied genommen wurde.

Text und Bilder: Jochen Steinert

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