oder
lauter Entlastungen und nostalgische Leporellos bei Kaffeeklatsch und Sonnenschein
Irgendetwas war anders an diesem Samstagmorgen; das Frauchen jagte uns schon früh aus den Federn mit der Ankündigung, ich müsse ausgepowert sein, wenn es zur Dackelranch ginge.
Dackelranch? Das konnte doch nicht stimmen: es war Samstag und ich hatte mich erst letztes Wochenende mit den Kollegen in der Dackelschule abgemüht (ich sag’s euch, diesen wachsamen Augen von Conny und Petra entgeht nicht mal das kürzeste Beinchen heben).
Ausdackeln im Grunewald schon morgens früh – geht natürlich immer, Wochenende hin oder her.
Natürlich gab es im Vergleich zu gestern Nachmittag so viele News zu lesen und zu überschreiben, dass wir natürlich nicht wie geplant pünktlich den Bus zurück bekamen. Der Stresspegel beim Frauchen stieg zusehends an, sie nahm die Leine enger und ich konnte leider nicht weiter meinen beständigen Markierungsarbeiten nachgehen.
Zuhause gab es dann eeeendlich eine gute Portion Futter für uns, während das Frauchen in der Küche in Windeseile begann, Kuchen zu backen.
Gut, dass sie nicht darauf geachtet hatte, die Zimmertür zu schließen, so hatte ich freie Bahn auf den noch vollen Napf meiner Freundin. Miila hatte es vorgezogen, nach dem Waldspaziergang erst einmal ein Nickerchen abzuhalten (darauf hatte ich jedenfalls schon spekuliert – auf Miila ist Verlass und das Frauchen hatte ausnahmsweise auch keine zeitlichen Ressourcen übrig, um mir die Leviten zu lesen, bzw., wie sie sagt, die „Ohren noch länger zu ziehen, dass sie wenigstens als Wischlappen dienen könnten, wenn sie schon keine beständige Hörfunktion angelegt zu haben scheinen.“)
Zwei Portionen waren nicht schlecht, aber natürlich hatte das teckeleigene dehnbare Hohlorgan (steht immer im Kreuzworträtzel für Magen) noch Restkapazitäten. Ich marschierte also in die Küche und schaute das Banane schneidende Frauchen mit großen Augen an (ihr wisst schon, dieser treue, sehnsüchtige Blick von gaaaanz tief unten). Half ein Mal, zwei Mal, und dann passierte es – eine bodenlose Frechheit!
Frauchen verbannte mich aus der Küche, da sie beständig Gefahr lief, über meinen durchtrainierten Astralkörper zu stolpern. Prompt stand ein besonders großer Karton zwischen dem Objekt der Begierde und mir und versperrte die Küchentür.
Ich versuchte noch ein paar Mal diesen zu erklimmen (klappte kurzfristig, wobei ich gleich wieder auf die andere Seite gehoben wurde und mit mahnendem Nachdruck auf meinen Platz geschickt wurde. Ich fügte mich also zwangsläufig meinem Schicksal und das Frauchen brachte mit leichter Verzögerung den Kuchen endlich in einen verzehrfertigen Zustand.
Fix angezogen, alles eingepackt und los ging es Richtung Dackelranch.
Ordentlich was los war da – etliche Kollegen hatten ihr Personal zum Treffen geleitet.
Bei strahlendem Sonnenschein begann Petra Wilms mit einem Rückblick auf die letzte Mitgliederversammlung.
Außerdem wurde von den Veranstaltungen im vergangenen Jahr berichtet (Wahnsinn, neben der Dackelschule sind wir beinahe jeden Monat gemeinsam irgendwohin ausgedackelt!)
Gerhard Wilms übernahm alsdann das Zepter und berichtete von den Gewinnen, Verlusten und Abgaben an den Dachverband.
Dann wurde es recht nostalgisch: Ein Leporello bezeugte die vielen schönen Treffen, die die Teckelgruppe Raben seit ihrer Gründung (fast genau auf den Tag vor 23 Jahren, nämlich am 13. Mai 2001) miteinander verbracht hatten (ganz schön viele – da war ich noch gar nicht auf der Welt, aber ich hoffe, es werden in meinem Teckelleben mindestens genauso viele tolle Erlebnisse mit der Gruppe!)
Conny Schlenkrich erzählte allen humorvoll von den Ereignissen und Fortschritten in der (Jung-)Hundeerziehung und beendete ihre Erzählung mit folgender Quizfrage:
„Ein anderes Wort für Liebe mit 6 Buchstaben ist…?“
Na, kommt ihr drauf?
Klar, was könnte auch sonst die Lösung sein außer die besten, treuesten, robustesten, lernwilligsten, eigensinnigsten und schönsten Hunde auf diesem Planteten?
Natürlich der DACKEL!
Die Zuchtwartin Kerstin Kuyt berichtete vom Zuchtgeschehen aus dem vergangenen Jahr und konnte die frohe Botschaft verkünden, dass etliche neue „Helden“ gesund das Licht der Welt erblicken durften (bei keinem Wurf war ein Kaiserschnitt nötig gewesen!).
Hierbei waren die rauhaarigen Kollegen vom Normalschlag besonders häufig vertreten, gefolgt von ein paar Kurzhaar und einem Wurf Langhaarzwergen.
Zu den frohen Botschaften an diesem Nachmittag:
Die Kassenprüferinnen Anita Schulz und Ingeborg Fritz konnten von einer tadellosen Schatzmeisterei berichten. Beide Damen – seit 8 Jahren auf ihrem Posten – übergaben dieses Amt vertrauensvoll an die zwei As (Antje und Anke).
Schöne Blümchen wurden für diese großartige Arbeit in den letzten acht Jahre überreicht und der Vorstand einstimmig für die letzte Periode seines Wirtschaftens von den Mitgliedern entlastet.
Nun wurde es wieder aufregend:
Ein neuer Vorstand wurde gewählt – und Trommelwirbel!!!!!
Ute Senning wurde einstimmig gewählt und übernimmt den Posten der 1. Vorstandsvorsitzenden von Gerhard Wilms; sie übergibt ihr bisheriges Amt als 2. Vorsitzende an Stefanie Koch, die ebenfalls von der Versammlung einstimmig gewählt wurde. Herzliche Glückwünsche den beiden neuen Verantwortungsträgerinnen!
Vielen Dank, dass ihr diese wichtige Aufgabe übernommen habt – wir freuen uns auf eine tolle und ereignisreiche Zeit mit Euch!
Obwohl Petra Wilms gerne über den ganzen vielen Schriftkram jammert, hat sie sich bereit erklärt, den Posten der Schriftführerin weiterhin zu bekleiden.
Und auch Gerhard bleibt dem Vorstand erhalten – jetzt als Schatzmeister.
Für seine großartige Arbeit als 1. Vorsitzender seit Gründung der „Raben“, wurde Gerhard von Conny mit einer vortrefflichen Laudatio bedacht und Gerhard wurde von der Gruppe ein stattlicher Rosenstock überreicht.
Ich überlegte derweil fieberhaft, wer diesen im Garten wohl als erste und als letzte der drei Glatthaardamen bewässern würde
– als mir mitgeteilt wurde, dass dieser seinen Platz auf dem Balkon finden würde. Also kein weiterer Nachrichtenträger für die Teckelnase.
Im Anschluss kamen auch wir Vierbeiner noch auf unsere Kosten:
‚Engelchen‘, eines der Jungspunde der Gruppe, war zu einigen Tobe-Einheiten aufgelegt und steckte alle Dackel, die so geduldig auf ein Freispiel gewartet hatten, an … eine Stunde durften sie toben nach Herzenslust.
Der Nachmittag klang bei Kaffee und allerlei selbstgebackenem, leckerem Kuchen in fröhlicher Runde aus.
Es war wieder mal ein schönes Zusammentreffen der Teckelfreunde, die sich durch die freudige und motivierte Mitarbeit viele Mitglieder trägt!
Bericht: Karlsson vom Obergeschoss, Support: Annemarie Kattner – Fotos: Anemone Poland