und dann nischt wie raus nach Wannsee.“
Ein sommerlicher Spaziergang der Teckelgruppe Raben am 20. Juli mit Badespaß, Rettungsschwimmer und anschließendem Biergarten-Eklat …
Es ist ja nichts Neues. Immer wenn wir uns mit den Dackeln der Teckelgruppe Raben treffen, begleitet mich eine gewisse Aufregung bereits auf dem Weg zum Treffpunkt. Und wie üblich fährt mein Chauffeurservice kurz vor der Ankunft nach Gehör. Letztendlich weist kein Navigationsgerät den Weg so verlässlich, wie meine Nase und das Bellen der Teckel, die schon vor Ort angekommen sind. Aber das sei nur am Rande erwähnt.
Anlass dieses großartigen Treffens war unser gemeinsamer Spaziergang, welcher immer eine willkommene Abwechslung ist. Hier darf nämlich gebuddelt, gespielt, gerannt und einfach nur geteckelt werden, so wie es das Herz begehrt. Nebenbei erwähnt macht es den Anschein, dass wir sehr gut miteinander auskommen, wenn wir uns vergnügt und ideenreich frei bewegen dürfen.
Treffpunkt war der große Parkplatz nahe dem Blockhaus „Nikolskoe“ unweit der unteren Havel und der beliebten Pfaueninsel. Nach anfänglichen Teckelwirrungen, wobei sich das Irren und Wirren mal wieder ausschließlich auf unsere Begleitpersonen bezieht, (wir Teckel wissen schließlich immer wo es lang geht) starteten wir gemeinsamen unseren Spaziergang.
Ein kleines Stück durch den Düppeler Forst zog unsere Karawane fröhlich, aufgeregt und voller Vorfreude gen Wirtshaus „Zur Pfaueninsel“. Es versteht sich von allein, dass wir im Rudel nicht selten für Aufmerksamkeit sorgen. So kam es bei unserem entzückenden Anblick immer wieder zu staunenden Blicken und großer Freude. Wenn sich Teckel an Teckel reiht – unsere Rudelgröße kann sich wirklich sehen lassen – ist dies eine charmante Begegnung, welche nicht selten freudige Herzlichkeit den Naturliebhabern ins Gesicht zaubert. Zwischendurch ließen wir eine kleine Dackellücke für die anderen Spaziergänger, bevor unsere Nachzügler aufrückten und erneut für begeisterte Gesichter sorgten. Zugegeben, auch dies kann sich ändern aber dazu später mehr.
Respekt vor uns haben ausnahmslos alle! Zumindest machten alle Waldbesucher gerne Platz und ließen uns passieren. Wenn wir mal ganz amüsant und ehrlich sind, gibt es auch gar keine andere Wahl für sie. Die Rudeldynamik greift, sobald wir auf der Piste sind. Am Wirtshaus angekommen, ließen wir fast alle zusammen die kleine Fähre zur Pfaueninsel links liegen und gingen Richtung Untere Havel, von wo aus wir das Wasser der Badebuchten erschnuppern konnten. Herrlich!
Kurz nachdem wir links in den Weg zur Badebucht einmarschierten, wurde unser Rudel abrupt mit dem Kommando „Kompanie Halt“ zum Warten verdonnert. Liegt etwa Unheil in der Luft, wo das Wasser schon so nah ist? Nein!!! Es gab einen Sturz während einer Minipause. Die Hitze beflügelte ein paar Nachzügler unserer Truppe, eine kleine Pause einzulegen. Lottes Chefin ist bei dem Versuch, nahe dem Gasthaus zu pausieren, gestürzt. Auch das noch. Zum Glück gab es keine Verletzungen, sodass es nach erneuter Versammlung weitergehen konnte. Große Aufregung, wiederholt wird diskutiert, wie das Rudel besser zusammen gehalten werden kann bei den Spaziergängen. Was soll ich sagen? Die Thematik hatten unsere Lieblingsmenschen schon beim letzten Ausflug zum Sommerhaus des viel beschäftigten Hr. Einstein. Vielleicht sollten wir sie diesbezüglich in ein Coaching schicken?
An der begehrten Badestelle endlich angekommen, wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Schwimmwesten an und nichts wie rein in die Fluten. Der eine oder andere Teckel blieb lieber in Strandnähe. Ich konnte das gut verstehen, trotzdem hielt mich nichts. Und mein Frauchen musste mit rein, immer, ob sie möchte oder nicht. Da wird nicht lange gefragt, reizvoll dieses schöne Wasser und angenehm bei der Temperatur. Lotte hatte wahrlich viel zu tun an diesem Tag. Erst stürzte ihr Frauchen und dann versuchte sie anmutig das Rudel zusammen zu halten, welches mittlerweile nach Lust und Laune herumwuselte. Irgendwann biss sie lieber ins Holz. Zum Glück gab es die Äste im seichten Wasser, an denen sie sich genussvoll ablenken konnte. Ich eilte ins Wasser und schwamm meine Runden, wie sich das für einen Rettungsschwimmer eben gehört. Das ganze Rudel war eifrig im Spiel-, Bade-, Bellen- und Buddelfieber. So konnte jeder nach Lust und Laune seinen wohltuenden Aktivitäten nachgehen.
Anschließend sind wir gemeinsam zur großen Badestelle, welche sich als wenig charmant für uns herausstellte, weitergezogen. Zu viele Zweibeiner. Unsere klangvolle Truppe wäre vermutlich an dieser Stelle nicht angemessen empfangen worden.
Langsam wurden unsere Begleitpersonen unruhig. Sie hatten Hunger, Durst und freuten sich auf ein verlockendes Schattenplätzchen unter einem Baum und einer geschmackvollen Erfrischung.
Ich sage nur: Zu früh gefreut. Endlich im Gasthaus „Zur Pfaueninsel“ angekommen, stürmten wir den Biergarten, mit betörend riechender Erde und belebendem Ambiente.
Neben melodisch klingenden Teckeln durfte bei einer Erfrischung oder einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen gerastet werden. Durch die Stuhlbeine hindurch konnte ich Asta- Amore beobachten, wie sie leidenschaftlich in der Erde buddelte. Tolle Kuhle! Leider kamen Gisela, Lotte und ich nicht zu dieser wonnigen Aufgabe. Wir saßen zu weit weg. Nachdem wir an diesem bezaubernd wirkenden Fleckchen Erde etwas zur Ruhe kamen, geschahen plötzlich und unerwartet unerhörte Dinge:
Die melodisch klingende Unterhaltung im Rudel wurde unterbrochen. Dackel haben eben ruhig zu sein, wenn man im Biergarten chillt. Sagt wer? Engelchen sprang einfallsreich in die Ruhe ein. Es sei nur am Rande erwähnt: Es gab einen guten Grund, warum Engelchen sich sympathisch Gehör verschaffte, doch das hiesige Wirtshauspersonal konnte dies nicht verstehen. Für Engelchen und einigen andere Rudelmitglieder gab es kein Halten mehr. Aufgeschlossen und kommunikativ gaben sie ihre Meinung zum Besten und jeder der mochte durfte es hören. Die beflügelte Beschallung nahm ihren Lauf und somit landeten unsere erste Vorsitzende und zwei weitere Vereinsmitglieder samt Teckel vor der Tür des Biergartens.
Karlsson war so nett, sich Engelchen anzuschließen. Normaler Weise (hat mir sein Frauchen verraten) passiert ihm ähnliches.
Ich frage mich heute noch nach dem Sinn dieses ungebräuchlichen Verhaltens der Gastgeber. Bedenke man doch, dass wir in einem Biergarten saßen, welcher nur durch einen Jägerzaun Engelchen und Co. vom Rest der Truppe trennte. Sobald wir wohllautend bellen, ist es uns doch wurscht, ob da ein Zaun steht oder nicht.
Hauptsache man hört uns!
Ich freue mich weiterhin auf die warmen Tage, die zum Baden und Schwimmen einladen und kann es nicht abwarten, bis wir uns wiedersehen. In diesem Sinne, ich wünsch euch allen einen schönen Sommer.
Eurer Olli von Wittenberge
Bericht und Fotos: Stefanie Beck