oder … Ähnlich und doch ganz anders
Freitag, 10. März
Ich bereite mich auf mein Abenteuer vor.
Der Wecker klingelt; es ist 04:30 Uhr. duschen, frühstücken und ab zum Flughafen.
Ich reise mit leichtem Gepäck. Dieser Satz wird im Laufe meiner kleinen Geschichte noch eine gewichtige Rolle spielen.
Der Check-in lief wie am Schnürchen, nur das mit der Pünktlichkeit hat nicht so perfekt geklappt. Aber alles kein Problem, Aufenthalt in Frankfurt/Main zwei Stunden, die auch nötig waren. Ich musste einmal quer über den ganzen Frankfurter Flughafen, um das Gate nach Birmingham zu erreichen. Nun war mein leichtes Gepäck auf meinem Rücken schon deutlich spürbar.
Auch hier klappte es mit der Pünktlichkeit nicht so richtig.
Ich landete mit einer Verspätung von einer Stunde auf dem Flughafen in Birmingham. Mein ursprünglicher Gedanke beinhaltete den Wunsch, Birmingham an diesem Nachmittag zu erkunden. Als ich jedoch so über den Flughafen von Birmingham schlenderte, um zur Passkontrolle zu gelangen, bemerkte ich erneut mein Gepäckstück auf meinem Rücken. Ich vermutete, dass irgendjemand Steine im Rucksack versteckt haben musste. Ich hatte das Gefühl er wiegt doppelt so viel wie bei der Abreise.
Ich wusste ja, dass in England eine Zeitverschiebung herrscht, aber dass es auch eine Gewichtsverschiebung gibt, war mir neu. Ich hastete mit meinem Rucksack durch die Passkontrolle nach draußen.
Strahlend blauer Himmel, die Sonne schien mir ins Gesicht und ich sah auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Taxistand. Ich entschied mich dann doch gegen ein Sightseeing und fuhr auf direkten Weg zum Hotel.
Samstag 11.März
Der Tag fing auch wieder früh an. Frühstück um 07.00 Uhr. Sehr englisch mit Würstchen und dicken Bohnen. Ich wählte jedoch Rührei mit Toast und Kaffee. Anschließend fuhr ich mit dem Bus direkt vor das Gelände, wo die Crufts stattfand. Alles sehr ausstellerfreundlich arrangiert. Auch hier war der Weg zu den Hallen etwas länger. Aber gar keine Hürde, denn ich hatte ja mein Gepäckstück im Hotel gelassen.
Ich zahlte an der Kasse … und los ging’s.
Ich bin immer etwas vorsichtig mit dem Wort „Superlativ“, aber was ich hier sah, rechtfertigt diesen Ausdruck durchaus.
Riesige Hallen mit Ständen „Alles rund um den Hund“ und sei es noch so außergewöhnlich oder kurios, hier gibt es alles. Dann eine Halle, wo sich die Vereine der einzelnen Hunderassen in „Boxen“ präsentieren konnten. Ich steuerte natürlich den Dachshundklub an, der vom Publikum umlagert wurde, dass kaum ein Herankommen war.
Vorort war ein drei Jahre alter Rauhaarrüde, der geduldig die tausend Streichler von Groß und Klein ohne zu murren über sich ergehen ließ. Der Standard-Teckel wiegt in England zwischen 9 und 12 Kilogramm.
Das Geheimnis war gelüftet. Es gibt sie also … die Gewichtsverschiebung.
In Deutschland sollte der Standard Teckel max. 9,9 kg wiegen.
Weiter ging es zu den Ausstellungsringen. Die Rauhaarigen wurden in Ring Nr. 16 gerichtet. Die Fläche, auf der die Teckel präsentiert wurden, war ebenfalls riesengroß. Die Anzahl der gemeldeten Hunde pro Klasse ca. 8 bis 10 Teckel.
Zuerst wurden alle Hunde im Stand betrachtet, danach kam die erste Startnummer auf den Tisch. Dann einmal diagonal zur Spitze des Rings und wieder zurück zur Richterin. Anschließend folgt eine Runde und man stellte sich dann an die letzte Stelle der Teilnehmer. Dann kommt der Nächste usw. Am Schluss laufen alle im Kreis, bleiben noch einmal stehen. Es folgt die Platzierung.
Ich war nicht immer gleicher Meinung, aber ich musste ja Gott sei Dank dieses schwere Amt nicht ausüben.
Was ist sonst noch aufgefallen: Es wurden viele rote Rauhaarteckel vorgestellt, die allesamt in die Platzierungen kamen, jedoch nie ganz vorne mitgemischt haben.
Der „Exot“ auf dieser Schau war ein schwarz-roter Teckel, der einzige in dieser Farbe.
Mein Fazit:
Ein Event, das den Ausdruck Superlativ zu Recht trägt und dass man Lust bekommt, Ausstellungen mit seinen Teckeln zu leben.
Gruß Conny
Anmerkung:
1886 trafen sich ein paar Hundebesitzer in England zur »First Great Terrier Show«, seit 1891 firmiert die Veranstaltung mit Bezug zu ihrem Gründer Charles Cruft als »Cruft’s Greatest Dog Show«. Die Schau gilt heute als weltweit größte Hundeausstellung – und als Garant für süße Bilder von süßen Tieren.
siehe auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Crufts