„Da vorne am „Klipper“ treffen wir uns. Komm Charlotte!“ Ich blicke zu meiner kleinen, schwarz-roten Langhaardackeltochter. „Da ist ja noch gar keiner,“ maulte sie wie es „Pubertiere“ mit acht Monaten, so tun. „Aber dafür scheint die Sonne und schau, wie schön die Herbstblätter fallen,“ erkläre ich. Und schon kommen aus allen Wegen rund um unseren Treffplatz mit großem Hallo die Dackel. Kleine, große, kurz- und rauhaarig. Wir sind die einzigen langhaarigen Vertreter unserer Rasse. Da wird geschnuppert, geschaut und freudig zur Begrüßung gebellt und unsere Menschen freuen sich ebenso über das Wetter und dass sie wieder, zusammen mit uns, unterwegs sein können. Endlich geht es los.
„Ist das Zufall oder organisiert?“ fragt ein Menschenpaar lachend als wir uns alle in Bewegung setzten. „Das ist organisiert,“ erklärte unser Mensch. Wir schauen uns bedeutsam an. Ja, das sieht man nicht alle Tage, so viele hübsche Dackel. „Los komm, wir wollen gleich hinterher.“ rufe ich Charlotte zu. „Da vorne ist Henry, Lotte und Asta-Amore und alle anderen Dackel.“ Wir stürzen los. Herrchen und Frauchen immer hinterher. Einer muss ja schließlich zeigen wo es lang geht. Aufpassen müssen wir auch auf unsere Menschen bei all dem Betrieb auf dem Weg immer an der Spree entlang. Andere Hunde, Radfahrer und viele Menschen, die alle ein Lächeln auf den Lippen haben als sie unsere große Truppe sehen, begegnen uns.
All die vielen Dackelohren wehen im seichten Wind, als die Dackelbeinchen munter im Laub des Weges entlang marschieren. Auf einer Lichtung steht im Sonnenschein ein großes Backsteingebäude. „Eierhäuschen“ nennen es unsere Menschen.
Ob es hier etwas zum Futtern für uns gibt? Naja, aber es gibt Wasser für uns und wir werden hochgenommen, geherzt und gestreichelt. Es wird viel erzählt bei Kaffee und Kuchen. Es wird viel fotografiert.
Und wir, nachdem wir wieder auf dem Boden sitzen, sonnen uns, tauschen Neuigkeiten untereinander aus und hier und da gibt es auch ein Leckerli, bevor es durch den tollen Laubwald zurück zu unserem Ausgangspunkt geht.
Die kleinen Augen leuchten und die Näschen beben vor Begeisterung. „Wann gibt es den nächsten Ausflug Mama?“ fragt das“ Pubertier“, was nun gar nicht mehr maulig ist. „Wenn die Weihnachtzeit beginnt,“ erkläre ich. „Weihnachtszeit?“ Ja, aber das ist wieder eine andere Geschichte, kleine Charlotte.“
Bericht: Kerstin Behrendt-Philipowsky
Fotos: Behrend-Philipowsky, Koch, Wendt, Wilms