Es war ein kalter Herbstmorgen als die Familie Bachmann den jungen Igel am Straßenrand entdeckte. Der kleine Kerl war erschöpft, unterkühlt und zitterte leicht. Seine winzigen Stacheln standen ab, als wollte er sich gegen die Kälte und die Gefahr verteidigen, und sein Blick war schwach und erschöpft.
Die Bachmanns, die Tiere liebten, konnten den kleinen Igel nicht einfach dort liegen lassen. Sie wickelten ihn vorsichtig in eine warme Decke und nahmen ihn mit nach Hause. Dort recherchierten sie, was sie für den kleinen Stachelritter tun konnten, und stießen auf die Igelstation Hermsdorf. Die Station, wie sie erfuhren, kümmerte sich liebevoll um verletzte und schwache Igel, pflegte sie gesund und bereitete sie auf eine Auswilderung vor, sobald sie stark genug waren.
Schon am nächsten Tag machten sich die Bachmanns auf den Weg zur Igelstation, der kleine Igel sicher in einer Kiste auf dem Schoß der Kinder. Die Igelstation Hermsdorf wurde von Spenden und der Hilfe vieler ehrenamtlicher Helfer getragen, Menschen, die ihre Freizeit opferten, um kleinen Tieren wie dem Bachmann-Igel eine zweite Chance zu geben.
In der Station angekommen, wurden sie herzlich von den Pflegern empfangen. Der kleine Igel bekam den Namen „Stupsi“, und die Familie konnte beobachten, wie er gründlich untersucht und gewogen wurde. Er war unterernährt und hatte eine leichte Erkältung, aber nichts, was die liebevolle Pflege der Igelstation nicht heilen konnte.
Wochen vergingen, und jedes Mal, wenn die Bachmanns in der Igelstation anriefen, erfuhren sie, dass es Stupsi besser ging. Er wurde kräftiger, nahm zu und entwickelte einen gesunden Appetit. Mit viel Hingabe fütterten die Pfleger und versorgten ihn, bis er wieder die Kraft hatte, sich auf seinen eigenen kleinen Igelbeinen durch das Leben zu kämpfen.
Der Tag der Auswilderung war ein besonderer Moment. Stupsi war nun kräftig und bereit für die Freiheit. Die Bachmanns durften dabei sein, als er vorsichtig aus seiner Kiste auf eine Wiese in der Nähe der Igelstation krabbelte. Langsam schnupperte er an der frischen Luft, schaute sich um, und mit einem letzten Blick auf seine Retter verschwand er ins hohe Gras.
Familie Bachmann und die Helfer der Igelstation Hermsdorf sahen ihm noch lange nach mit einem warmen Gefühl im Herzen. Es war der Lohn für ihre Liebe und Fürsorge, dass ein kleines Leben, das fast verloren gewesen wäre, nun wieder in Freiheit leben konnte – dank der Unterstützung von Menschen, die an das Gute glauben und ein Herz für die kleinen Wesen der Natur haben.
In Wahrheit gibt es die Familie Bachmann gar nicht – sie steht stellvertretend für all die Menschen, die Tag für Tag kleinen Igeln wie Stupsi das Leben retten. Für die Igelstation Hermsdorf ist diese Geschichte nichts Außergewöhnliches; vielmehr ist sie ein schöner Teil ihres Alltags. Die Station kann nur mit der Unterstützung von großzügigen Spenden und tatkräftigen Ehrenamtlichen existieren.
Besonders freuen sich die Mitglieder der Teckelgruppe Raben darüber, dass sie dieses Jahr einen kleinen Beitrag leisten konnten. Beim Dackeltag in Rudow, am 12. Oktober, haben sie fleißig Spenden gesammelt, um damit die Arbeit der Igelstation zu unterstützen. Mit den Einnahmen des Teckeltrödels und der Freude am gemeinsamen Engagement zeigten sie, wie viel bewirkt werden kann, wenn Menschen und Tiere zusammenhalten. So wird das Leben vieler kleiner Igel ein Stückchen heller – ein Glück, das auf Gemeinschaft und Liebe zur Natur beruht.
Viele Grüße Conny
Bericht und Fotos: Conny Schlenkrich