Meine Rauhaarhündin Asta-Amore ist trächtig und alles geht so, wie die Natur es möchte, bis
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Am Sonntag 29.10.2023, in der fünf-ein-halbten Woche der Trächtigkeit, war Asta-Amore malade; sie wollte nichts fressen (sehr ungewöhnlich!) und lag den ganzen Tag im Korb und hatte Fieber. Auch beim kleinen Spaziergang zog sie nicht (sehr ungewöhnlich!) und ging eher unlustig mit.
Montagfrüh ging ich gleich zu meiner Tierärztin, Frau Dr L., bevor sie noch ihre Praxis öffnete. Sie untersuchte Asta-Amore. Eine Pyometra (Gebärmutterentzündung) war es nicht; das ergab der Ultraschall. Blut wurde auch genommen und ins Labor geschickt. Am nächsten Tag wollte ich wieder zu Frau Dr. L., denn Asta-Amore hatte morgens blutigen Urin und fraß weiterhin nicht. Meine Tierärztin rief mich an und sagte: „Gehe direkt in eine Klinik, wo die Hündin schnellstens behandelt wird, die Blutwerte sind katastrophal“ und sie – die Tierärztin – vermute, dass Asta Babesiose hat.
„Die Babesiose, umgangssprachlich auch „Hundemalaria“ genannt, ist eine durch Zecken übertragbare, parasitäre Erkrankung beim Hund, welche zur Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) und in Folge zur Blutarmut (Anämie) führt. Unbehandelt kann diese Erkrankung tödlich enden.“ Referenz: Agila Haustier Versicherung
Nach zwei Versuchen bei Tierkliniken in Zehlendorf bekam ich – endlich – Hilfe in der Klinik in Potsdam (AniCura). Die diensthabende Tierärztin reagierte sofort und hat alles Notwendige in die Wege geleitet, um Asta-Amore rasch zu helfen. An diesem Dienstag sagte die Tierärztin zu mir, dass sie alles Mögliche tun wird, um Asta-Amore am Leben zu erhalten; sollten die Welpen überleben, wäre das schön, aber ich sollte mir keine Hoffnung machen.
Sie hat noch mit einigen Kollegen in der Schweiz und in Deutschland telefoniert, da es keine Informationen gab, was bei einer solchen Erkrankung und einer trächtigen Hündin passiert in Bezug auf die dazu notwendige Therapie.
Asta-Amore bekam Infusionen, Fremdblut und eine kleine Dosis „Carbesia“ (ein Wirkstoff zur Bekämpfung von Babesia). Dieses Medikament ist in Deutschland (noch) nicht zugelassen, darf aber im Rahmen des Therapienotstandes importiert werden und ist international das Mittel der Wahl gegen Hunde-Malaria. Asta musste drei Tage in der Tierklinik bleiben, weil die Behandlung mit diesem Wirkstoff für das Tier sehr unangenehm ist und daher unter intensivmedizinischer Beobachtung erfolgt. Dann endlich, am Donnerstagnachmittag, durfte ich Asta-Amore wieder abholen und nach Hause bringen. Sie hatte abgenommen und war schwach geworden.
Deshalb empfahl mir Kerstin, unsere Zuchtwartin, die richtige Ernährung, um die Hündin wieder zu kräftigen und auch, um die Blutwerte wieder in Ordnung zu bringen. So kaufte ich rote Beete, Süßkartoffeln, schönen fetten und frischen Blättermagen, Hüttenkäse und Hagebuttenpulver – und zu meinem Erstaunen wurde Asta wieder appetitlich, ja, sogar gefräßig, verschlang mehrere Male am Tag Mengen dieser Sonderernährung und nach ein paar Tagen sah meine Asta wieder ganz gut aus. Und der Erfolg blieb nicht aus: Bei jedem Klinikbesuch erfolgte eine Blutuntersuchung und jedes Mal waren die Blutwerte besser geworden.
Asta-Amores Bauch wuchs und wuchs und war schließlich groß wie ein Fußball – der Ultraschall zeigte immer vier lebende Welpen!
Über Astas allmähliche Genesung und die trotz der schweren Erkrankung lebenden Welpen war ich überglücklich.
Am Samstag den 18.11.2023 wurde Asta unruhig und reduzierte das Fressen. Dann am folgenden Sonntag in der Zeit zwischen 13 und 14.30 Uhr erblickten SIEBEN Welpen das Licht der Welt, alle gesund und sehr tüchtig an der Milchbar!
Ich war leicht schockiert, als nach den ersten vier Welpen noch einer kam und dann – noch zwei! Hatten doch alle Ultraschalluntersuchungen immer nur vier Welpen gezeigt! Glücklich und zutiefst dankbar für diesen Verlauf kann ich nur staunen!
Am 24.11.2023 bekam Asta-Amore, was notwendig war, noch einmal die zweite volle Dosis „Carbesia“ und am 05.12.2023 wird noch ein PCR-Test gemacht um zu sehen, ob sie kein Träger mehr von Babesiose ist.
Auch bei den Welpen wird, wenn sie etwas älter sind, ein PCR-Test erforderlich.
Ich möchte mich öffentlich bedanken für diese gute Betreuung, die Asta-Amore von den Tierärzten in der Klinik erhalten hat. Die fabelhafte Beratung, Unterstützung und vorausschauenden Informationen, die ich von Kerstin erhalten habe, waren mir eine riesige Hilfe. Ich denke, es gibt keine Zuchtwartin, die so viel Wissen, guten Rat und persönliches Engagement an eine Hundebesitzerin weitergibt.
Ich bin gesegnet, dass all diese Personen und meine Freunde mir sehr geholfen haben, in einer Zeit, in der ich in großer Sorge um meine Hündin war.
Für alle Hunde-Besitzer:
bitte sprecht Eure Tierärzte an, um das beste Mittel, den besten Schutz gegen diese grässliche Krankheit zu erhalten.
Bericht und Fotos: Ute Senning